Chronik

Bereits im Jahre 1873 unternahm die Stadtgemeinde Friedberg den Versuch eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Am 14. Dezember 1873 übersandte Bürgermeister Ainspinner die mit 24. November 1873 datierten und mit dem Stadtsiegel versehenen Statuten an die Bezirkshauptmannschaft Hartberg mit folgendem Begleitschreiben: „Die gefertigte Stadtgemeinde übersendet im Anschluss 5 Exemplare der Statuten der in Friedberg zu errichtenden Freiwilligen Feuerwehr mit der Bitte, dieselben der hohen Statthalterei zur Genehmigung zu unterbreiten.“Dabei wird „Friedberger Freiwillige Feuerwehr“ als Vereinsname angeführt. Im Paragraph 1 der Statuten heißt es z. B.: „Der Zweck des Vereines ist ein geordnetes Zusammenwirken bei Feuersgefahr, um Leben und Eigentum der Bewohner der Stadt und soweit möglich, der Umgegend von Friedberg, zu schützen“ Nach Durchsicht und Prüfung der Statuten durch die Statthalterei wurde die Bildung der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg untersagt und Änderungsvorschläge an Friedberg unterbreitet.

Am 30. August 1875 war es dann so weit, die Statthalterei bestätigte die Statuten der Friedberger Freiwilligen Feuerwehr. So wurde am 3. Oktober 1875 die Freiwillige Feuerwehr in Friedberg, als eine der ersten Feuerwehren im Bezirk Hartberg, gegründet. Als erster Hauptmann fungierte Leopold Hütter. Erster Hauptmann-Stellvertreter war Johann Luckabauer.
Zwei Jahre nach der Gründung trat auch Pinggau dem Feuerwehrverein bei, und es wurde der Handelsmann Josef Wagner als dortiger Stellvertreter gewählt. Beide Gemeinden und die Bezirksvertretung unterstützen den Bau eines Rüsthauses am Bärengrabenzugang. Die Feuerwehr war zur damaligen Zeit im Besitze einer leichten Feuerwehrspritze, die mit Pferden zum Einsatzort gebracht werden musste, und heute noch voll funktionstüchtig ist. Im Jahre 1925 wurde die erste Motorspritze angekauft. Genauere Angaben über die Gründung und der Zeit bis 1945 sind leider nicht möglich, da die Unterlagen und Protokolle durch die Kriegseinwirkung vernichtet wurden.

Während des Zweiten Weltkrieges übernahm eine Hilfsfeuerwehr, der auch Frauen angehörten, unter der Führung der Herrn Grill und Dreschler die Brandbekämpfung.

Ab 1946 stand ABI Ferdinand Michäler an der Spitze der Wehr und führte sie bis 1964.
Unter schwierigen Bedingungen wurde der Brandschutz auch in den Nachkriegsjahren aufrecht erhalten.
Erleichtert wurde diese Aufgabe, in dieser Zeit überwogen Brand- und Hochwassereinsätze, durch den Ankauf von Löschfahrzeugen und technischen Geräten.
Im Jahr 1964 übernahm Herbert Auerböck als Hauptmann die Wehr.
Das 90jährige Gründungsfest wurde mit der Weihe eines Landrover Allradfahrzeuges gefeiert.
Es war auch jene Zeit, in der das Funkwesen eingeführt wurde.
Außerdem trug man sich mit dem Gedanken, ein neues Rüsthaus zu bauen.
Ab dem Jahre 1970 war ABI Theodor Trausmüller Wehrkommandant.
In seiner Ära wurde eine TS8 und das Tanklöschfahrzeug 1000 Opel Blitz, angekauft.
Mit der Fertigstellung und dem Einzug in das neue Rüsthaus im Jahr 1973 in der Dr.-Leopold-Hütter-Straße brach für die Feuerwehr Friedberg ein neues Zeitalter an.
In diesem Gebäude wurden neben der Feuerwehr auch das Rote Kreuz und Gemeindewohnungen untergebracht.
Unter der Führung von Wehrkommandanten ABI Johann Stögerer wurde im Jahre 1978 ein Kleinlöschfahrzeug VW LT 35 angeschafft.
Durch die Zunahme des Straßenverkehrs war es notwendig, technische Geräte zu beschaffen und die Ausbildung der Wehrkameraden in diese Richtung zu forcieren.
Mit dem Ankauf des Rüstlöschfahrzeuges im Jahr 1985, dieses Fahrzeug konnte aufgrund seiner Höhe im Rüsthaus nicht eingestellt werden, und der wachsenden Anzahl an Geräten und Wehrmitgliedern wurde auch das Rüsthaus in der Hütterstraße zu klein.
Als Notunterkunft für das RLF-A wurde die Garage in der Neustädter Halle (Bauhof der Stadtgemeinde Friedberg) gewählt.
Die Unterbringung der Einsatzfahrzeuge an zwei verschiedenen Standorten verursachte bei Einsätzen immer wieder Schwierigkeiten.
So trat die Freiwilligen Feuerwehr, seit 1987 unter der Führung von Hauptbrandinspektor Josef Prem, mit der Bitte um den Bau eines neuen Rüsthauses an den Bürgermeister und den Gemeinderat heran.
Diesem Wunsch wurde seitens der Gemeindevertretung entsprochen und es konnte mit der Verwirklichung eines Rüsthausneubaues begonnen werden.
Es wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Von den drei abgegebenen Projektentwürfen wurde von der Jury, welche sich aus zwei Vertretern der Architektenkammer, einem Vertreter der Landesbaudirektion, Fachabteilung IVa und dem Bürgermeister zusammensetzte, das Projekt des Architekten Dipl.Ing. Martin Strobl aus Graz ausgewählt.
Im Jahre 1991 fasste der Gemeinderat der Stadtgemeinde Friedberg einstimmig den Beschluss, dieses Projekt zu verwirklichen.
Nach einer Bauzeit von rund 1 ¾ Jahren war es dann im März 1993 so weit.
Die Feuerwehr zog mit ihren gesamten Gerätschaften in das neue Rüsthaus ein.
1997 übernahm ABI Karl Mathä das Kommando der Feuerwehr Friedberg und führte die Wehr bis 2007.
Im Jahr 2000 wurde das in die Jahre gekommene Tlf 1000, Opel Blitz, durch ein modernes Tanklöschfahrzeug der Marke Mercedes, mit Allradantrieb und 1000 Liter Wassertank, 3 Schwere Atemschutzgeräte und einem Drucklüfter, ersetzt.
2002 folgte ein Mannschaftstransportfahrzeug der Marke Renault.
Im Jahr 2007 übernahm dann Markus Schützenhöfer das Kommando über die Feuerwehr Friedberg. Als sein Stellvertreter wurde seinerzeit Fritz Reitgruber gewählt.  In dieser Zeit wurde vor allem die Veranstaltungsstätte Steinbruch weiter ausgebaut. Weiters wurden unter seiner Führung bereits die maßgeblichen Vorarbeiten für den geplanten Ankauf des neuen RLF-A 2000 abgearbeitet.  Trotz der großen Mehrbelastung als Kommandant übte er weiterhin auch die Funktion des Jugendwartes aus.

Fotos: Feuerwehr Friedberg